Gewaltiger Befreiungsschlag.
Der FSV Landau schickt den bisherigen Tabellenführer Türk Gücü mit 1:5 in den Gäuboden zurück
Wenn es das Tabellen-Schlusslicht mit dem unbesiegten Spitzenreiter zu tun bekommt, wie dies am Samstag bei der Partie FSV Landau gegen SV Türk Gücü Straubing zutraf, dann klammert man sich als Außenseiter an jeden irgendwie erreichbaren „Strohhalm“, und sei es nur der Heimvorteil!
FSV Landau: Louis Neußendorfer (58. Johannes Ächter), Lefter Cuku, Kevin Löffler, Florian Reitberger, Thomas Etzel, Hannes Obermeier, Michael Gröstenberger (89. Luca Häuser), Tim Fischer (67. Patrick Ortmeier – 78. Viktor Betke), Alexander Knipf, Florian Sommersberger und Anton Metzner (84. Kerim Nefes).
Torfolge/Schützen: 1:0 (02.) Anton Metzner nach Vorarbeit von Knipf. 2:0 (04.) Florian Sommersberger nach Vorarbeit von Cuku. 3:0 (13.) Tim Fischer nach Eingabe von Thomas Etzel. 3:1 (22.) Clirim Ndrecaj aus Nahdistanz nach Eckball. 4:1 (66.) Anton Metzner nach Vorarbeit von Cuku mit 18-Meter-Flachschuss. 5:1 (93.) Luca Häuser nach Solo und Querpass von Cuku.
Vorkommnisse: 58. „Rot“ für FSV-Keeper Neußendorfer wegen Foulspiel. 60. „Rot“ für Türk Gücü-Keeper Jorz wegen Tätlichkeit an Sommersberger.
Unter der Leitung von Referee Tobias Schon (SR-Gruppe Wolfstein) konnte man sich unter diesen Voraussetzungen nur geringe Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis machen, denn die ohnehin lange Ausfallliste erhielt durch Damböck (verletzt) und Ruder (Urlaub) erneuten Zuwachs.
Dass es ganz anders kam, lag sowohl am Blitzstart des FSV-Teams, das bereits nach 13 Minuten mit 3:0 in Führung lag, als auch an der deutlichen Leistungssteigerung gegenüber ihren bisherigen Auftritten.
Überraschend mit Metzner hinter Sommersberger im Mittelfeld, der als zentrale Spitze fungierte, aber mit Cuku und Knipf, sowie mit Etzel und Fischer mit zwei pfeilschnellen Duos auf den Außenbahnen präsentierte sich das FSV-Team, angetrieben von Regisseur Obermeier, Gröstenberger und Co. und war so für den Gast irgendwie nicht zu stoppen.
Belegt wird dies durch die Vorbereitung vom 1:0 durch Knipf, dem 2:0, 4:1 und 5:1 durch Cuku, und dem 3:0 bei dem Etzel die Vorarbeit leistete.
Erst als der Gast noch vor der Pause mit drei Einwechslung auf das sich anbahnende Debakel reagierte und von „Dreier“ auf „Fünfer-Kette“ umstellte, kamen sie mit dem pausenlosen Ansturm des FSV etwas besser klar, und erzielte mit dem 3:1 im Anschluss an einen Eckball aus Nahdistanz das spätere Halbzeit-Resultat.
Landau kam aber mit dem Vorsatz aus der Kabine, sich diesen „Dreier“ nicht mehr entreißen zu lassen, selbst als man noch vor dem 4:1 seinen Torhüter durch „Rot“ verlor, als dieser mit einem Foul an der Strafraumgrenze eine Torchance der Gäste vereitelte, so dass Johannes Ächter zwischen die Pfosten, und Obermeier, der sich auf dem besten Weg zu bewährter Leistung befindet, unfreiwillig dafür weichen musste.
Noch während der Ball ruhte, leistete sich jedoch Türk Gücü-Keeper Jorz laut Aussage des Referees eine Tätlichkeit an Sommersberger und wurde ebenfalls mit „Rot“ bestraft.
Obwohl der Gast um Ergebnis-Kosmetik bemüht war, und in der 68. Min. Pech mit einem Freistoß ans Lattenkreuz hatte, wartete Landau geduldig auf seine Konter-Chancen und vollendete eine davon in der Nachspielzeit zum 5:1-Endstand.
Ganz ohne Verletzungspech lief jedoch auch dieses Spiel für den FSV nicht ab, denn Patrick Ortmeier musste nur elf Minuten nach seiner Einwechslung bereits wieder mit einer Blessur am Knöchel vom Platz.
Erfreulicherweise stand Viktor Betke dem Team zur Verfügung und sprang für ihn in der 78. Minute als Mittelfeldspieler in die Bresche, wie auch der Sturmführer der „Zweiten“, Kerim Nefes, der in der Endphase den völlig verausgabten Anton Metzner ablöste, oder Youngster Luca Häuser der für Michael Gröstenberger ins Geschehen eingriff, und sich selber mit dem 5:1 belohnte.
Dem 17-jährigen Torhüter Louis Neußendorfer, der vor der Pause zwei Klasse-Szenen hatte, wurde bei seinem Platzverweis leider, und ähnlich wie seinem Kollegen Felix Bielmeier vor zwei Wochen, der für das Spiel am Donnerstag in Landshut wieder spielberechtigt ist, seine noch zu geringe Erfahrung im Strafraumspiel zum Verhängnis.
Trainer Christoph Schambeck:
„Ja, das war natürlich ein Mega-Start, denn besser kann man nicht in ein Spiel einsteigen, wie heute, wobei wir auch gegen den SV Neufraunhofen gut im Spiel waren, ehe das Match durch den Platzverweis unseres Keepers kippte. Aber ja, wir haben uns vorgenommen, dass wir gegen die Dreier-Kette der Gäste verstärkt über die Flügel kommen. Dass uns dieser Plan bereits nach knapp 15 Minuten eine 3:0-Führung bescheren würde, war um so schöner und machte dann den Rest etwas leichter. Jeder unserer Spieler ist kämpferisch über sich hinausgewachsen, und man sieht, welche Einheit wir sind, egal wie dezimiert wir durch Schicksalsschläge, wie Verletzungen oder Platzverweise gehandicapt sind, deshalb sind wir Trainer ganz einfach sehr stolz auf die Truppe!“
Zum nächsten Auswärtsspiel gastiert das FSV-Team bereits am Donnerstag 15. August (Feiertag) – Anstoß 14.00 Uhr – beim BZL-Rückkehrer FC Eintracht Landshut.