Interview mit Trainer Christoph Schambeck zur aktuellen Lage seines Teams in der Bezirksliga West.
Egal, wie viele Heim- oder Auswärtsspiele sich darunter befinden, nach 19 Spieltagen ist man gegen jeden der Gegner mindestens einmal angetreten, und kann zurückblickend eine erste Zwischen-Bilanz darüber ziehen, was man in der Herbst runde möglicherweise versäumt, oder bisher errungen hat! Darüber würde zwar auch die Tabelle Auskunft geben, aber FSV-Pressewart Franz Holzmeier wollte sich dies im nachfolgenden Interview, aus der Sicht von Trainer Christoph Schambeck (Foto) schildern lassen!
Vorweg zum besseren Verständnis, die „nackten“ Zahlen, so wie sie für das Team der Bergstädter in der Tabelle zu Buche stehen!
Das Team bestritt in der Herbstrunde 19 Punktspiele, davon 10 Heim- und 9 Auswärts-Partien, ohne Sieg in der Fremde.
Mit 21 Punkten – 5 Siege, 6 Remis und 8 Niederlagen – belegt die Mannschaft unter den 16 Bezirksliga-Vereinen in Verbindung mit einem Torkonto von 23:39 Treffern den 13. Tabellenplatz, der aktuell auf dem Weg zum angestrebten Klassenerhalt den riskanten „Umweg“ über die Abstiegs-Relegation bedeuten würde.
Nur zum Vergleich, in der Vorsaison befand sich das Team bei ähnlich schwachem Saisonstart, aber einem eingeschobenen „Zwischenhoch“ nach 19 Spieltagen mit 28 Punkten und einem Torkonto von 27:35 auf dem 6. Tabellenplatz, den man dann nach weiteren 18 in der Frühjahrsrunde eroberten Zählern auch am Saisonende einnahm!
Die Sorge der Bergstädter um den Klassenerhalt, die seit zwei Jahren einen personellen Umbruch, inklusive einer Verjüngung des Kaders zu bewältigen haben, ist somit in der 5. Saison ihrer Ligen-Zugehörigkeit, – nach bisher vier erfolgreichen Spielzeiten, – berechtigt, bedarf aber einer genaueren Ursachen-Forschung!
1. Christoph, wie groß ist die Abstiegsgefahr?
Nach 19 Spieltagen ist eine Tabelle immer aussagekräftig und da wir aktuell – wenn auch punktgleich mit dem rettenden Ufer – auf einem Relegationsplatz stehen, ist die Abstiegsgefahr deutlich vorhanden.
2. Klammern wir mal das Ende der dreijährigen erfolgreichen und harmonischen Zusammenarbeit von dir mit Jochen Freidhofer als Chef-Trainer und die nach dem 12. Spieltag vorzeitige, aber einvernehmliche Trennung zwischen dem Verein und deinem Spielertrainer-Kollegen Florian Sommersberger aus, welche Ursachen stecken, – obwohl du nichts vom Jammern hältst – hinter der bisher so problematisch verlaufenden Saison?
Hier gibt es mit Sicherheit einige zu nennen. Zum einen gab es erneut eine gewisse Fluktuation von Spielern. Wir haben wichtige Stammspieler wie Deingruber, Stoiber, Streifeneder und Füllner verloren. Zugleich aber auch sehr gute Spieler hinzubekommen. Leider gelang es uns auch aufgrund vieler Ausfallzeiten diverser Spieler nicht in einen Rhythmus zu kommen und gewisse Abläufe in Sachen Abstimmung und Spielsystem zu automatisieren.
3. Konnten die Abgänge, die zusammen immerhin 80 Punktspiel-Einsätze hatten, oder das beruflich bedingte Fehlen vom letztjährigen besten Torschützen Manuel Perstorfer, der in der Vorsaison alle 30 Partien bestritt, aber erst im September nach dem 9. Spieltag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte, – nicht zu vergessen das Karriereende von Thomas Deingruber (25 Einsätze), als einen der besten Keeper der Bezirksliga – wirklich kompensiert werden?
Natürlich sind dies schwerwiegende Abgänge bzw. Ausfälle gewesen, dennoch haben wir wie erwähnt auch jede Menge Qualität hinzubekommen. Aber Spieler wie beispielsweise Seer oder Knipf waren verletzungstechnisch vom Pech verfolgt.
4. Bereits die zweite Saison in Folge hat man laufend gleichzeitig außergewöhnlich viele langzeitliche Ausfälle, wie etwa, Michael Wagner, Valentin Damböck, Eric Ruder, Maxi Elsberger, Tobias Oswald, Simon Weinzierl, Lefter Cuku, Christian Zellmer oder Hannes Obermeier zu beklagen, wovon auch die Neuzugänge Alexander Knipf und Timo Seer nicht verschont blieben, – geht es beim Fußball inzwischen intensiver zur Sache, oder wie lässt sich das erklären?
Das ist eine gute Frage, die mich selbst rund um die Uhr beschäftigt zumal für mich kein bestimmtes Muster erkennbar ist. Hätten wir viele muskuläre Verletzungen müsste ich mich als Trainer hinterfragen, ob es nicht an der Trainingssteuerung liegt. Bei Schambeinentzündung, Herzmuskelentzündung, Pfeiffersches Drüsenfieber, Mittelfußbruch und Bänder- bzw. Knieverletzungen sehe ich uns eher vom Pech verfolgt. Wobei ich optimistisch bin, dass es irgendwann auch wieder für uns läuft!
5. Neben Verletzungen und Urlaubs-Anwesenheit sind es mittlerweile vermehrt berufliche Auslands- Verpflichtungen, wie bei Manuel Perstorfer, Michael Gröstenberger oder Thomas Etzel, denen man als Verein nicht ausweichen kann, – benötigt der FSV zukünftig einen noch größeren Kader, als er ihn eigentlich ohnehin schon hat?
Unser Kader war vor der Saison groß genug. Den kurzfristigen Abgang von Füllner konnte man leider nicht vorhersehen und die Verletzungen speichere ich unter der Rubrik Pechsträhne ab. Die Urlaubssituation sehe ich da schon eher kritisch. Und Abwesenheiten aufgrund beruflicher Verpflichtungen haben andere Teams auch.
6. Lässt sich daraus auch die Problematik erklären, dass sich inzwischen unter den insgesamt 28 eingesetzten Jungs kein einziger Startelf-Spieler mehr befindet, der in allen Partien den Anstoß auf dem Rasen erlebte?
Das ist dann leider das Ergebnis aus den oben genannten Tatsachen. Wir haben keinen Spieler, der alle Spiele bestreiten konnte.
7. Zuletzt war nicht zu übersehen, dass du die taktische Ausrichtung des Teams verändert hast,
und inzwischen aus einer verstärken Defensive heraus, mit einer zusätzlichen und variabel agierenden Mittelfeld-Kette spielen lässt, – kommen die Jungs mit dieser Taktik etwas besser zurecht?
Grundsätzlich haben wir am System nicht viel verändert. Es blieb beim 4-2-3-1. Wir haben lediglich unsere Pressing-Linie etwas nach hinten verschoben um kompakter zu werden und so wieder mehr Stabilität und Sicherheit zu bekommen. Vor allem mit unserer ständig wechselnden Personalsituation wollten wir zuerst die Anzahl der Gegentore reduzieren.
8. Was muss sich, abgesehen von der Rückkehr der Verletzten, bis zum Heimspiel-Start in die Frühjahrsrunde am 22. März gegen den FC Eintracht Landshut ändern?
Ich denke, dass wir vor allem durch eine größere Trainingsbeteiligung – was nicht nur an Verletzungen lag – einen größeren Konkurrenzkampf erzeugen können und dadurch auch wieder mehr Alternativen bekommen. Ansonsten ist der Charakter der Truppe einwandfrei und sie weiß auch auf was es ankommt.
9. Wird sich der Verein, aufgrund der Ungewissheit, die bei der erhofften Rückkehr einiger Langzeitverletzter bestehen könnte, bereits in der Winterpause um neue Spieler bemühen?
Grundsätzlich muss man immer Augen und Ohren offen halten, wobei es im Winter natürlich äußerst schwierig ist Transfers zu tätigen. Der Verein und ich sind uns allerdings auch zu 100% einig, dass der Weg in Landau mit jungen Talenten und Spielern aus der Region gegangen wird.
So sieht der „Tabellenkeller“ der BZL-West zur Winterpause aus:
usw. | Verein: | Spiele: | Tore: | Punkte: | |
11. | ASCK Simbach/Inn | 19 | 40:43 | 24 | Liga-Erhalt |
12. | FSV VfB Straubing | 19 | 26:26 | 21 | Liga-Erhalt |
13. | FSV Landau | 19 | 23:39 | 21 | Abstiegs-Rel. |
14. | TV Aiglsbach | 19 | 37:44 | 20 | Abstiegs-Rel. |
15. | FC Eintracht Landshut | 19 | 23:43 | 15 | Direkt-Abstieg |
16. | TSV Ergoldsbach | 19 | 17:49 | 12 | Direkt-Abstieg |
Spielplan der Frühjahrsrunde 2025 im Überblick:
Spieltag: | Spiel-Paarung: | VR-Ergebnis aus FSV-Sicht: |
20. | FSV Landau – FC Eintracht Landshut | 1:1 |
21. | ATSV Kelheim – FSV Landau | 1:4 |
22. | FSV Landau – TSV Langquaid | 0:0 |
23. | TV Schierling – FSV Landau | 1:3 |
24. | FSV Landau – FC Teisbach | 1:6 |
25. | FC Walkertshofen – FSV Landau | 2:1 |
26. | FSV Landau – FC Ergolding | 1:3 |
27. | FC-DJK Simbach – FSV Landau | 0:0 |
28. | TV Aiglsbach – FSV Landau | 2:1 |
29. | FSV Landau – FSV VfB Straubing | 0:0 |
30. | ASCK Simbach/Inn – FSV Landau | 1:0 |