Die Saison-Bilanz gibt Auskunft darüber, warum es nicht zum Klassenerhalt gereicht hat!
Generell handelt es sich bei diesem Bericht um keine „schmutzige Wäsche“ die nach dem Abstieg gewaschen werden soll, sondern um eine sachliche Analyse, basierend auf Daten und Fakten!
Ein Sprichwort besagt: „Erfolge haben viele Väter!“, aber trifft das nicht in gewisser Weise auch auf Misserfolge, wie den Abstieg der Bergstädter aus der Bezirksliga West zu?
Was dennoch bleibt, das sind die Erinnerungen an vier erfolgreiche Spielzeiten von 2019 bis 2024 mit respektablen Platzierungen – 6., 3., 3., 6. – unter den Trainer-Duos Bermann/Reichl sowie Freidhofer/ Schambeck, mit teils sehenswertem Bezirksliga-Fußball in der Bergstadt!
Um die unfreiwillige Rückkehr des FSV vom Fußball-Oberhaus zwischen Kelheim und Simbach/Inn des Fußball-Bezirks West in die Kreisliga „Isar/Rott“ halbwegs plausibel erklären zu können, muss man im ersten Schritt auf die personellen Veränderungen nach der Saison 2023/24 zurückblicken!
Personelle Veränderungen!
Nach dem Wechsel von Chef-Trainer Jochen Freidhofer zum TSV Gangkofen, mit dem Christoph Schambeck als Co-Trainer den FSV-Anhängern ab 2021 drei sorglose Saisons beschert hatte, war es logisch, dass Schambeck zusammen mit Florian Sommersberger, der von der SpVgg Hankofen als Spielertrainer zum FSV gewechselt war, Teil eines gleichberechtigten Trainer-Duos wurde.
Während Schambeck die Sache von der Bank aus zu regeln hatte, erwartete man von Sommersberger, dass er mit seiner höherklassigen Erfahrung, und im idealen Fußballalter von 27 Jahren dem Team auf dem Platz die nötigen Impulse verleihen würde, und erwartete natürlich auch Tore von ihm, zumal durch den Abgang von Jakob Streifeneder, – der zum FC Ottering zurückgekehrt war, – und das Fehlen von Manuel Perstorfer, – der sich mehrere Monate beruflich im Ausland befand, – im Offensivbereich ein gewisses Vakuum entstanden war!
Doch als das Team nach dem 12. Spieltag mit nur neun Punkten lediglich den 10. Tabellenplatz inne hatte, einigten sich der Verein und Sommersberger einvernehmlich auf die Trennung, der mit seiner Ausbeute von lediglich zwei Tore in zehn Punktspielen nicht zufrieden sein konnte.
Für die weiteren Neuzugänge, Timo Seer, Alexander Knipf, Patrick Ortmeier und TW Felix Bielmeier bestand die Aufgabe darin, die Wechsel von Christoph Stoiber und Patrick Schmid zum SV Haidlfing, Frode Füllner zum FC Dingolfing, sowie den „Ruhestand“ von TW Thomas Deingruber abzufedern!
Zudem sollten Youngster, wie etwa Tim Fischer, Luca Häuser, Simon Riedl, oder TW Louis Neußen- dorfer – der jedoch in der WP zur „U19“ des FC Dingolfing wechselte – langsam an die Anforderungen der Bezirksliga herangeführt werden.
Die magere Punkt-Ausbeute führte zwar ab dem 25. Spieltag zur Rückkehr vom erfahrenen Thomas Deingruber für Felix Bielmeier ins FSV-Gehäuse, aber am seit Saisonbeginn dürftigen Verlauf waren schließlich auch dessen Mitspieler beteiligt!
Über die Trainings-Beteiligung der Spieler führte zwar Coach Christoph Schambeck Buch, aber auch die Anzahl der absolvierten Einsätze, sowie die Tor-Statistik geben in etwa darüber Auskunft, wer ursprünglich für welche Aufgabe innerhalb der einzelnen Mannschaftsteile, etwa für das Erzielen von Toren, oder für das Verhindern von Gegentreffern mitverantwortlich gewesen wäre.
Ausfall-Quote sprengte den Rahmen der Normalität
Dem Kader von über 20 Akteuren wurde trotz der Verjüngung, zumindest ein Mitspielen um die Ränge acht bis zehn zugetraut, hätte nicht die Anzahl der Ausfälle ein unnatürliches Ausmaß angenommen.
Die logische Folge von Personal-Knappheit war, dass verletzte Spieler dem Team möglichst schnell wieder helfen wollten, aber damit eine weitere Verletzung riskierten, weil die nötige Fitness fehlte.
Allerdings waren es nicht nur Krankheit, Verletzung oder die berufliche Abwesenheit von Spielern, die dem Trainer im Verlauf der Herbstrunde Woche für Woche Kopfzerbrechen bei der Nominierung seines Aufgebotes bereiteten, und genau bei diesem Thema sollte der eine oder andere Akteur „sein Gewissen erforschen!“
Bei dieser Gelegenheit sei es gestattet, jeden Spieler daran zu erinnern, welch lange Vorlaufzeit und große Anstrengung der FSV hinter sich zu bringen hatte, um 2019 nach 13 Jahren Kreisklasse und sieben Jahren Kreisliga endlich die Bezirksliga zu erreichen!

Auch mit komplettem Kader blieben die Erfolge aus!
Wenn, jedoch, wie in der Frühjahrsrunde mehrfach der Fall, der Kader endlich komplett zur Verfügung steht, und bei einigen Partien bis zu acht Einwechselspieler auf der Bank sitzen, es aber immer noch nicht reicht, um Spiele zu gewinnen, oder zumindest nicht zu verlieren, dann stellt sich unweigerlich die Frage nach der Qualität des Kaders, ohne Spielern, – die in den vergangenen Jahren ihre Bezirksliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt haben, – diese absprechen zu wollen!
Mehrfach lieferte die Mannschaft entweder eine gute erste, oder eine bessere zweite Halbzeit ab, aber nur 45 Minuten guter Fußball reichen halt nicht, wenn das Spiel mindestens 90 Minuten dauert, wobei wir bei den folgenschweren Punktverlusten in den Nachspielzeiten angelangt wären!
In beiden Partien gegen den FC Eintracht Landshut, sowie im Heimspiel gegen die TuS Pfarrkirchen ließ man sich so „noch die Butter vom Brot nehmen,“ sprich, verschenkte sechs wertvolle Punkte!
Hingegen lag man in den Heimspielen gegen Kelheim (0:3), Schierling (0:3), Teisbach (0:3) bereits
zur Halbzeit aussichtslos zurück, und wurde in Teisbach sogar mit einem 0:4-Rückstand in die Pause
geschickt.
Die zwei 0:5-Niederlagen gegen den Tabellenführer und Ex-Landesligisten SV Neufraunhofen hatte man dem FSV-Team wesentlich leichter verziehen, weil sie ganz einfach der Dominanz und Klasse des Gegners geschuldet waren!
Schöpfte man nach zuvor acht sieglosen Partien, in denen es lediglich zu zwei Punkten reichte, nach den drei Siegen gegen Walkertshofen (A), Ergolding (H) und Simbach/L. (A) wieder Hoffnung, so wurde man durch die 0:4-Niederlage beim TV Aiglsbach wieder unter Zugzwang gesetzt!
Der Direkt-Abstieg war zwar inzwischen „vom Tisch“, aber der Abstiegs-Relegation schien man zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr entkommen zu können, worüber bereits das letzte Heimspiel gegen den ebenfalls noch nicht gesicherten VfB/FSV Straubing (1:4) Klarheit brachte, so dass selbst der 1:0-Sieg beim ASCK Simbach/Inn keine Rettung mehr bedeutet hatte.
Ärgerlich war nur, dass der Mannschaft bereits ein Punkt mehr als die geholten 34 Zähler zu Platz 12 und damit zum direkten Klassenerhalt gereicht hätte, denn den Direkt-Vergleich gegen Walkertshofen hatte man ja für sich entschieden!
Die Spiele der Abstiegs-Relegation!
Der Umstand, dass man bereits die gesamte Saison über kaum Torgefahr verbreiteten konnte, machte den Anhängern nicht gerade Mut, dass es beim Relegationsspiel auf neutralem Platz in Arnstorf gegen den Kreisliga-Vize SC Falkenberg plötzlich anders laufen würde, wenngleich die 1:4-Niederlage durch die Umstände – Ausfall von Kapitän und Taktgeber Obermeier, sowie der frühzeitige Platzverweis (Rot) für Cuku – wesentlich beeinflusst wurde!
Nur drei Tage später traf man mit diesen Handicaps im Gepäck in Teisbach mit der SG Mallersdorf/ Grafentraubach auf den Vizemeister der Kreisliga Donau/Laaber, der in Runde eins dem FC-DJK Simbach mit 1:2 unterlegen war, aber für das personell und mental stark angeschlagene FSV-Team ebenfalls eine große Hürde darstellte!
Die 0:2-Niederlage in Teisbach mag zwar etwas schöner ausgesehen haben, als das 1:4 in Arnstorf, aber letztendlich war auch dieses Match nur ein “Spiegelbild“ der gesamten Saison, die aus unter-schiedlichsten Gründen anders verlief, als man es erwartet hatte!
Zunächst die „Kennzahlen“ der Punkterunde 2024/25!
In den 30 Punktspielen erreichte das FSV-Team 9 Siege, 7 Remis und 14 Niederlagen, woraus in Kombination mit einem Torkonto von 32:62 Treffern 34 Punkte und der 13. Rang von 16 Vereinen resultiert!
In fünf Partien (Landshut 1:1), Ergolding (1:3), Pfarrkirchen (2:2), Landshut (2:2) und Schierling (1:2) konnte man einen Vorsprung nicht über die Ziellinie retten!
Dass die Heim-Bilanz aus den 15 Spielen mit 6 – 3 – 6 etwas besser aussieht, als die Auswärts-Bilanz von 3 – 4 – 8 – ist normal.
In den im Sommer und Frühjahr zur Vorbereitung überwiegend gegen Vereine aus der Bezirksliga Ost durchgeführten 11 Testspielen gab es für die FSV-Jungs 4 Siege, 5 Remis und 2 Niederlagen mit einem Torkonto von 22:20 Treffern!
Im Totopokal-Wettbewerb bestritt man nur eine Partie, die man beim TSV Eichendorf mit 7:2 gewann, denn zu den nächsten Runden trat zunächst der SC Falkenberg nicht gegen den FSV an, während eine Runde später der FSV beim FC Eintracht Landshut auf ein mögliches Weiterkommen verzichtete!
Inklusive der zwei Relegationsspiele trat das Bezirksliga-Team zu 44 Begegnungen an!
In die Liste der Punktspiel-Torschützen (32 Treffer) schafften es lediglich folgende 14 Akteure:
Bei der Einsatz-Statistik (nur die 30 Punktspiele gewertet, und unabhängig von der Dauer ihrer Einsatz-Minuten) schafften es folgende Spieler in die „Top 15“:
Punktspiel-Einsätze: | Punktspiel- Tore: | ||
Cuku | 29 | Metzner | 9 |
Löffler | 29 | Zellmer | 5 |
Reitberger | 29 | Gröstenberger | 2 |
Obermeier | 27 | Knipf | 2 |
Gröstenberger | 25 | Obermeier | 2 |
Metzner | 25 | Perstorfer | 2 |
Bielmeier | 23 | Sommersberger | 2 |
Etzel | 22 | Weinzierl | 2 |
Ortmeier | 21 | Etzel | 1 |
Nefes | 20 | Fischer | 1 |
Knipf | 19 | Häuser | 1 |
Perstorfer | 19 | Löffler | 1 |
Fischer | 17 | Reitberger | 1 |
Seer | 17 | Wagner | 1 |
Weinzierl | 16 | ————— | — |
Allein in den 30 Punktspielen kamen 30 Spieler zum Einsatz, während zu den 44 Begegnungen dieser Saison insgesamt 38 verschiedene Akteure aufliefen!
Was die Anzahl der Einsätze aus Test-, Punkt- Pokal- und Relegationsspielen bei den Senioren betrifft, führt Anton Metzner inzwischen mit 368 Spielen knapp vor Tobias Piller mit 367 Einsätzen!
Das sind Bestmarken, an denen sich vermutlich in Zukunft so manch jüngere Spieler „die Zähne ausbeißen könnten!“
Dieses Duo führt auch die Torschützenliste an, wo Metzner 225 Treffer vorzuweisen hat, gefolgt von Piller mit 176 Toren!
Zuzüglich zu den 64 „Gelben“, geriet man in 11 dieser 30 Punktspiele durch 2 x „Rot“, 5 x „Gelb/Rot“, sowie 4 x „10-Minuten-Strafe“ sogar in Unterzahl!
Der durchschnittliche Besuch von 170 Zuschauern aus der Saison 2023/24 mit den Derbys gegen Oberpöring (500), sowie den FC Dingolfing (300), konnte mit gerade 143 Besuchern nicht gehalten werden, wobei sich die Derbys gegen den FC-DJK Simbach (310), sowie den FC Teisbach (200) noch am zugkräftigsten erwiesen!
Aber auch die Kreisliga hat für den FSV mit den Partien gegen den SC Aufhausen und den TSV Pilsting wieder zwei lukrative Nachbar-Derbys zu bieten, und neben allen anderen Begegnungen dürften die Duelle gegen die Ex-Bezirksligisten DJK-TSV Dietfurt, TSV Gangkofen, SV Hebertsfelden oder den TSV Vilsbiburg ihren Reiz nicht verfehlen!
Trotz der unfreiwilligen Rückkehr des FSV Landau in die Kreisliga „geht die Welt nicht unter“, denn die hat ganz andere, und weit größere Probleme, als den Abstieg einer Mannschaft zu bewältigen!
Fazit von Trainer Christoph Schambeck:
Du hast in deiner Saison-Bilanz bereits viele Dinge angesprochen. Rückblickend ist es uns nie längerfristig gelungen konstant Leistung abzurufen und bei Gegentoren gefestigt zu bleiben. Auch die geringe Anzahl unserer erzielten Tore spricht eine deutliche Sprache. Zudem schlug häufig als es so schien, dass wir in einen positiven Lauf kommen würden das Verletzungspech zu, wenn ich beispielsweise an die letzten 3 Spiele vor der Winterpause denke.
Fazit von FSV-Pressewart Franz Holzmeier:
Abgesehen von Spielern, die nun ihre Karriere beenden, zeigt sich bei allen übrigen Akteuren die Treue zum Verein nicht dann, wenn es nach „oben“, sondern wenn es nach „unten“ geht“, daher darf man gespannt sein, wie der Spielerkader des FSV für die Kreisliga-Saison 2025/26 aussieht!