Ihre Storys und Anekdoten haben nach Jahrzehnten noch immer großen Unterhaltungswert.
Wenn sich ältere Mitglieder des Landauer Fußballs über frühere Zeiten unterhalten und dabei vom „Schredd‘l“ (Franz Schrettenbrunner), vom „Heil“ (Karl-Heinz Kümpfbeck), vom „Scheibbe“ Helmut Schlappinger), vom „Bamber‘l“ (Rudolf Rempfer), vom „Sales“ (Franz Sales Rebl), vom „Tschambrallo“ (Werner Gschwendtner), vom „Bawer‘l“ (Wolfgang Müller), vom „Kliff“ (Manfred Kliefoth), vom „Tschak“ (Anton Ledintschak) vom „Zamp“ (Reinhard Plechinger), vom „Hofe“ (Erich Hofbauer), vom „Jupp“ (Jochen Paul), oder vom „Atsch“ (Andreas Kohlmayer) die Rede ist, dann wissen sie ohne weitere Erklärung, über welches „Original“ sie sich gerade unterhalten!
Als jüngstes Beispiel hierfür gilt wohl der aktuelle Kapitän des Bezirksliga-Teams Hannes Obermeier, der auf und neben dem Platz von seinen Trainern und Mitspielern einfach nur „Harry“ gerufen wird!
Hinter jedem dieser „Spitz“-Namen, dessen Ursprung mancher wohl selber nicht mehr genau weiß, verbirgt sich nicht nur eine lange Karriere als Fußballer, sondern es verbergen sich auch unzählige Anekdoten, die unvergessen sind, und für ewige Zeit mit ihnen in Verbindung gebracht werden!
FSV-Pressewart Franz Holzmeier hatte sich 2017 zum 100. Geburtstag des Landauer Fußballs zum Beispiel mit den ehemaligen Kapitänen und späteren Ehrenmitgliedern Franz Schrettenbrunner und Karl-Heinz Kümpfbeck über lustige Anekdoten aus ihrer aktiven Zeit unterhalten, und dabei einige Geschichten „ausgegraben“, die selbst Jahrzehnte später noch Anlass zum Schmunzeln geben!
„Schredd‘l“ (Franz Schrettenbrunner):
„Darüber könnte man wohl ein ganzes Buch schreiben, aber auf die Schnelle kommt mir da eine Geschichte in den Sinn, die ich mit unserem damaligen Torhüter Heinz Pyttlick erlebte. Wie wir alle, so hatte auch unser Keeper nie, oder besser gesagt, zu wenig Geld zur Verfügung, um nach dem Spiel im Sport-Casino seinen Durst zu löschen! Weil er ein ausgesprochener Könner zwischen den Pfosten war, auf den wir nicht verzichten konnten und wollten, kam er einmal auf die glorreiche Idee, von jedem Mitspieler ein „Fuchzger‘l“ zu erbetteln, sonst würde er nicht mehr spielen! Wir hatten zwar in den 50-iger Jahren selber kaum Geld, aber seine grandiosen Fangkünste waren uns dieses Opfer wert!“
„Heil“ (Karl-Heinz Kümpfbeck):
Da fällt mir spontan eine Geschichte ein, die ich als Spieler der Senioren erlebte und bis zum heutigen Tag nicht vergessen hab. Wir spielten in der A-Klasse Landshut beim TV Schierling und unterlagen dort mit 0:3. Wie damals üblich, trafen wir uns nach dem Spiel noch kurz im Clublokal des TV Schierling, worin sich ein Klavier befand. Unser damaliger Mittelstürmer Otto Piser nahm spontan auf dem Hocker Platz und es dauerte nicht lange, ehe sich das vollbesetzte Lokal von ihm und unseren Gesängen – allen voran vom unvergessenen Helmut Schlappinger – bestens unterhalten fühlte, so dass die Wirtin nach etwa drei Stunden die Frage stellte, ob hier eigentlich der TV Schierling oder der SV Landau das Spiel gewonnen hätte!“
Vom erwähnten Helmut Schlappinger („Scheibbe“) gäbe es unzählige Anekdoten zu berichten, wovon allerdings nachfolgende zwei Geschichten reichen, um Auskunft über seinen trockenen Humor zu geben!
Als wir mit einem Bus zum Auswärtsspiel nach Hofkirchen unterwegs waren, und es so stark zu regnen begann, dass der Bus Nähe Wallersdorf nur noch mit 50 km auf der Autobahn fahren konnte, meinte der „Scheibe“: „Ich glaub es fang‘d zum Renga a!“
Ähnliches ist mir in Erinnerung, als wir mit einer Vereins-Abordnung an einer Fahnenweihe in Aholfing bei Rain teilnahmen und beim Festzug die Sonne auf uns niederbrannte, so dass wir froh waren, nur mit Hemd und Krawatte mitmarschieren zu können. Während den Feuerwehrmännern in ihren dunklen Uniform-Jacken der Schweiß über die Stirn rann, meinte der „Scheibe“: „Jetzt wünschte ich mir, ich hätte einen schönen, dicken Janker an!“
„Bamber‘l“ (Rudolf Rempfer):
Bei einem Vereinsausflug mit Schifffahrt auf der Donau von Passau bis zur Schlögener Schleife, betrat unsere Reisegruppe auf der Suche nach geeigneten Plätzen zunächst das Unter-Deck des Schiffes, wo ein Musikus an einem Piano saß, um die Gäste mit harmonischen Weisen zu begrüßen!
Auf eine andere Musik-Richtung eingestellt, rief ihm Rudi Rempfer (Bamber‘l) zu: „Spui wos wuid‘s, spui Bonanza!“ Und schon hämmerte der Musiker auf sein Instrument ein und ließ für uns Bonanza erklingen, wozu wir lauthals grölten, und sofort die volle Aufmerksamkeit der übrigen Gäste auf uns zogen!“
„Sales“ (Franz Sales Rebl):
Spiele gegen den TSV Hengersberg konnte man in den 70-iger Jahren nie als „Freundschaftsspiele“ bezeichnen, was wohl auf eine vorhergehende Rauferei bei einem der Spiele zurückzuführen war!
Als der TSV Hengersberg wieder einmal in Landau zu Gast war, und beide Teams zum Einlaufen an der Seitenlinie bereit standen, fragte „Sales“ sein Gegenüber, ob er ihn noch kennen würde?, worauf der TSV-Akteur entgegnete: „Haben wir etwa zusammen studiert?“
Die Antwort von Sales lautete lapidar: „Na, beim Hinspeei hoab i da Ohne g‘schmiert!“
So gäbe es von jedem dieser, als Landauer Originale bekannten Fußballer unzählige dieser lustigen Anekdoten zu berichten!