Mehr Fußball-Spektakel geht kaum
Das 3:3 im Spitzenspiel hatte alles zu bieten, was zumindest der neutrale Zuschauer sehen will.
Im Spiel des Tabellenzweiten FSV Landau gegen den bereits feststehenden Meister SV Neufraunhofen ging es am Samstag drei Spieltage vor Saisonende für den FSV noch um wichtige Punkte in Richtung Aufstiegs-Relegation, während für den Gast vermeintlich nur das sportliche Image auf dem Spiel stand.
Was den Zuschauern dann von beiden Teams bis zum Schlusspfiff geboten wurde, war ein Spektakel mit allen Inhalten die der Fußball zu bieten hat, darunter tolle Torhüter-Paraden, vorrangig von Thomas Deingruber, messerscharfe Eingaben, natürlich von Matthias Reichl, der alle drei FSV-Treffer vorberei- tete, bis hin zu herrlichen Kopfballtreffern, sowie ein parierter und eine fragwürdiger „Elfer“ war alles mit dabei.
Der immer wieder aufflammende Szenenapplaus der 250 Zuschauer bestätigt zudem ein Spiel, das keine Atempause kannte.
Der einzige Nachteil darin bestand, dass der FSV durch dieses Remis zwei Spieltage vor Saisonende den zweiten Tabellenplatz an den FC Dingolfing abgeben musste!
FSV Landau: Thomas Deingruber, – Philipp Beller (75. Eric Ruder), Viktor Betke, Florian Reitberger, Thomas Etzel, – Simon Weinzierl (78. Kevin Löffler), Christoph Stoiber, Hannes Obermeier, – Manuel Perstorfer (75. Jakob Streifeneder), Anton Metzner (75. Christopher Helldobler) und Matthias Reichl.
Torfolge/Schützen: 1:0 Manuel Perstorfer (14. Kopfball), 1:1 Stefan Brenninger (25. Flachschuss), 2:1 Anton Metzner (63. Kopfball), 2:2 Daniel Treimer (68. Handelfmeter), 2:3 Stefan Haas (71. aus Nahdistanz), 3:3 Viktor Betke (90.+3 Kopfball).
Schiedsrichter: Maximilian Scheungrab (FC Aunkirchen SR-Gruppe Passau).
Wieder mit Anton Metzner, aber aus unterschiedlichen Gründen ohne Tobias Piller, Michael Grösten- berger und den ohnehin seit einigen Wochen verletzten Valentin Damböck war das Team vom FSV-Trainer-Duo Jochen Freidhofer und Christoph Schambeck hervorragend auf den Gast eingestellt, und zeigte sich von Beginn an sehr präsent.
Die logische Folge daraus war das 1:0 durch Manuel Perstorfer, der als letzter FSV-Akteur am hinteren Pfosten eine Eingabe von Matthias Reichl per Kopf über die Linie beförderte (14.).
So etwas nennt man einen Start nach Maß, auf den aber der Gast umgehend antwortete, so dass der überragend aufgelegte TH Thomas Deingruber gegen Stefan Brenninger das mögliche 1:1 verhindern musste (21).
Nach einem Freistoßtrick war jedoch wenig später Stefan Brenninger erneut allein vor ihm und erzielte aus wenigen Metern von der Fünfer-Ecke den verdienten Ausgleich (25.).
Deingruber war zwar noch am Ball, musste aber das Geschoss aus Nahdistanz passieren lassen.
Alle Paraden und Torchancen, die sich in diesen 95 Minuten vor beiden Toren abspielten zu schildern, ist aus Platzgründen unmöglich, sorgten aber immer wieder für Szenenapplaus von den Zuschauern.
Mit 1:1 wurden zwar die Seiten gewechselt, doch das war noch lange nicht das Ende dieser tollen Vorstellung, denn mit dem gleich hohen Tempo ging es weiter, und bescherte dem Gast Sekunden nach dem Wiederanstoß die Chance zum 1:2, doch SV-Akteur Stefan Haas scheiterte am besten Torhüter der Liga – so Co-Trainer Christoph Schambeck.
Dafür klingelte es nach gut einer Stunde auf der Gegenseite, als Anton Metzner eine messerscharfe Eingabe von Matthias Reichl zum 2:1 in die Maschen köpfte (63.).
Wieder ließ die Antwort des Meisters nicht lange auf sich warten, wenngleich der vom Referee gegen Viktor Betke verhängte Handelfmeter beim FSV nur „Kopfschütteln“ hervorrief, und Daniel Treimer den „Elfer“ zum 2:2 verwandelte (68.).
Doch damit nicht genug, denn drei Minuten später veredelte Stefan Haas gegen die kurzzeitig etwas die Kontrolle verlierende FSV-Defensive einen Querpass in den FSV-Fünfer zum 2:3 (71.).
In der Folgezeit mobilisierten die FSV-Coaches ihre Joker, Eric Ruder, Jakob Streifeneder, Christopher Helldobler und Kevin Löffler, und bliesen mit Viktor Betke in vorderster Linie zum Angriff, während ein SV-Versuch die Latte touchiert (76.), und Thomas Deingruber seine nächste Parade auspackte (82.), wobei ihm Florian Reitberger Unterstützung leistete.
Als Streifeneder im 16er nur durch ein Foul gestoppt werden konnte, trat Thomas Etzel – eigentlich ein sicherer Schütze, zum Elfmeter an, scheiterte jedoch an SV-Keeper Thomas Huber (86.).
Selbst dieser Rückschlag entmutigte das FSV-Team nicht, so dass in der Nachspielzeit per Kopfball von Viktor Betke nach Eingabe vom überragend aufspielenden Matthias Reichl zumindest das 3:3 Endergebnis fällig war.
Ein Punktgewinn, den sich alle 16 eingesetzten Jungs von „B“ wie Philipp Beller, bis „W“, wie Simon Weinzierl, mehr als verdient hatten.
Co-Trainer Christoph Schambeck: „Ja ich denke das war Spektakel pur, und für neutrale Zuschauer das schönste was der Fußball zu bieten hat, aber für uns natürlich sehr ernüchternd, denn leider hat der Schiedsrichter mit diesem fragwürdigen Handelfmeter, denn keiner der gegnerischen Spieler gefordert hatte, weil der Ball mit dem Körper, und nicht mit der Hand abgewehrt wurde, beim Stande von 2:1 für uns, entscheidend Einfluss genommen!“
Am kommenden Samstag gastiert das FSV-Team um 17.15 Uhr zum letzten Auswärtsspiel beim TuS Walburgskirchen, und hat eine Woche später den TSV Abensberg zum Saison-Finale zu Gast.
Egal welche Platzierung am Ende dabei für das Team herausspringt, das erklärte Saisonziel – ein Platz unter den Top-Sechs – hat man bereits jetzt „in der Tasche!“