Ein Landesliga-Absteiger und vier Kreisliga-Aufsteiger sorgen für „frischen Wind“.
Die fünf „Neulinge“ im Portrait – FSV-Saisonziel: Ein Platz unter den „Top-Sechs!“
Am 7. Juni ist im Relegationsspiel zwischen dem TSV Abensberg (Abstiegs-Relegant der BZL West) und dem SV Auerbach (Vize-Meister der Kreisliga Straubing) die letzte Entscheidung bezüglich der 16 Clubs der Bezirksliga West für die Saison 2023/24 gefallen, denn der TSV Abensberg konnte sich mit 3:1 durchsetzen.
In den Tagen zuvor hatte sich bereits der FC Walkertshofen (Vize-Meister der Kreisliga Donau/Laaber) gegenüber dem TSV Abensberg mit 3:1 in die Bezirksliga „gehievt“, und der FC Oberpöring erreichte sein Ziel, in dem er sich mit 5:4 nach Elfmeterschießen als Vize der Kreisliga „Isar/Rott“ über den FC Eintracht Landshut (BZL-Abstiegs-Relegant) durchsetzte.
In der nächsten Runde beförderte wiederum der TSV Abensberg den FC Eintracht Landshut mit 3:1 aus der Bezirksliga, und erhielt durch den freiwilligen Rückzug des TuS Walburgskirchen, eine weitere Chance gegen den SV Auerbach mit oben geschildertem Ausgang.
Komplettiert wird das 16er Feld der Liga nicht zuletzt durch den TV Schierling (Meister der Kreisliga „Donau/ Laaber“) und den TSV Gangkofen (Meister der Kreisliga „Isar/Rott“).
Der VfB Straubing
Der „Neuzugang“ aus der Landesliga Mitte trägt seine Heimspiele im ehemaligen TSV Stadion „am Peterswöhrd“ aus, kennt sich aber in der Bezirksliga bestens aus, denn ehe er 2019 als Meister in die Landesliga aufstieg, spielte er bereits vier Saisons in dieser Region.
Der Niederbayerische Pokalsieger des Jahres 1971 wurde 1962 gegründet und weiß 450 Mitglieder hinter sich. Neben den Männer-Teams verfügt der Club über eine starke Frauenabteilung, die zahl- reiche Titel bis hinauf zur Meisterschaft in der Frauen-Landesliga (2011) einheimste.
Gegen den FSV bestritt der VfB bis dato fünf Partien, allerdings immer nur zu Testzwecken.
TSV Gangkofen
Der diesjährige Meister der Kreisliga „Isar/Rott“ ist dem FSV nicht ganz unbekannt, denn in der Saison 2018/19 gehörten beide Vereine gleichzeitig der Kreisliga an, während man sich in den restlichen der insgesamt neun Partien nur zu Test- oder Liga-Pokalspielen traf.
Bis zu seinem Abstieg im Sommer 2018 war der TSV Gangkofen bereits fünf Spielzeiten lang in der Bezirksliga, und benötigte nun vier Saisons in der Kreisliga, ehe es endlich mit der Rückkehr klappte.
Mit dem Gründungsjahr von 1892 gehört der TSV, der 1 000 Mitglieder zählt, zu den BZL-Clubs mit der längsten Tradition.
Der TSV fabrizierte zwar im Verlauf der gesamten Saison 11 Remis, blieb aber in den 26 Partien, bei einem Sechs-Punkte-Vorsprung auf den FC Oberpöring unbesiegt.
TV Schierling
Die Kreisliga „Donau/Laaber“ schickt ihren diesjährigen Meister TSV Schierling in die Bezirksliga, um sich dort zu behaupten, und erhöht so mit den Clubs ATSV Kelheim, TSV Abensberg, TV Aiglsbach, TSV Langquaid, und FC Walkertshofen sein Kontingent auf sechs Vereine, deren Anhänger und Kassierer sich auf zahlreiche Derbys freuen dürfen!
Mit 1750 Mitgliedern (15 Abteilungen) gehört der 1911 gegründete TV Schierling definitiv zu den „Großen“, der bis 2012 der BOL ,und anschließend bis 2016 der Landesliga angehörte.
Seit 2017 arbeitete die Club-Führung an der Rückkehr in die Bezirksliga, die ihr vor wenigen Wochen als Meister mit sieben Punkten Vorsprung vor dem „Vize“ FC Walkertshofen endlich gelang.
Der TV ist der einzige der 15 Vereine, gegen die zumindest der FSV noch kein Spiel bestritten hat, denn zu SVL-Zeiten trafen beide Clubs in den 60iger und 70iger-Jahren mehrfach aufeinander!
FC Walkertshofen
Mit dem diesjährigen Vize-Meister der Kreisliga „Donau/Laaber“ machte der FSV bereits unliebsam Bekanntschaft, denn in der Saison 2019/21 traf man im Pokal-Kreis-Finale auf den FC Walkertshofen und unterlag trotz 1:0-Führung in der Schlussphase noch mit 1:2.
Nach fünf Saisons Kreisliga-Fußball hatten die FC-Anhänger nun endlich Grund zu jubeln, denn gleich im ersten Relegationsspiel gegen den TSV Abensberg hatte man sich mit 3:1 durchgesetzt und darf nun bei den „Großen“ der Region mitspielen.
Im Jahr 1967 gegründet, zählt der FC als reiner Fußball-Club 340 Mitglieder, und könnte mit seiner Aufstiegs-Euphorie im Rücken, so manchen Gegner vor Probleme stellen!
FC Oberpöring
Der Vize-Meister der Kreisliga „Isar/Rott“ gehört zwar verwaltungstechnisch zum Landkreis Deggen- dorf, zählt aber aus Sicht des FSV dennoch zu seinen drei Derby-Gegnern, mit dem man es zumindest in der Kreisliga zuletzt in der Saison 2017/18 zu tun hatte.
Der letzte Vergleich fand im Rahmen der diesjährigen Frühjahrs-Vorbereitung in Deggendorf statt und endete für den FSV mit einer 1:3-Testspiel-Niederlage.
In der ersten Runde der Aufstiegs-Relegation zeigte das FC-Team einen „langen Atem“ und besiegte den FC Eintracht Landshut am Ende mit 5:4 im Elfmeterschießen.
Dass hinterher das gesamte Dorf den Durchstieg von der Kreisklasse in die Kreisliga und erstmaligen Aufstieg in die Bezirksliga freudetrunken feierte, ist nachvollziehbar.
Der 1962 gegründete Verein dürfte mit 295 Mitgliedern zwar zu den „Kleinen“ gehören, kann aber über sich hinauswachsen, wenn es bei den „Gelb/Schwarzen“ um den Fußball geht.
Weiterhin drei Nachbar-Derbys garantiert
Für den FSV bedeutet dies, dass sich seine Anhänger nach dem erneuten Scheitern des diesjährigen „BZL-Vize“ FC Dingolfing in die Landesliga aufzusteigen, und trotz des Abstiegs des FC-DJK Simbach/ Landau, mit den Duellen gegen den FC Dingolfing, den FC Teisbach und den FC Oberpöring weiterhin auf Spiele gegen drei Derby-Nachbarn freuen können!
Die Fahrtstrecken zu den Auswärtsspielen bleiben allerdings hoch, denn das komplette Teilnehmerfeld erstreckt sich auch weiterhin zwischen Simbach/Inn und Kelheim, zu denen sich kleine „Schlenkerer“ zum TSV Gangkofen und zum VfB Straubing gesellen!
Die Gäubodenstädter mussten nach drei Spielzeiten in der Landesliga Mitte als Tabellenschlusslicht absteigen, und tragen mit Sicherheit durch ihr routiniertes Team dazu bei, dass die Bezirksliga West, noch ein Stück weit stärker und spannender werden wird.
Welche Teams geben den Ton an?
Wer unter diesen 16 Clubs tatsächlich den Ton angeben wird, das kann man erst dann abschätzen, wenn in den Vereinen alle personellen Veränderungen abgeschlossen sind, bzw. wenn mindestens sechs bis acht Spieltage absolviert sind.
Bereits jetzt eilt dem spielstarken Team des TV Schierling „der Ruf voraus“, unter Umständen eine bedeutende Rolle einnehmen zu können, wogegen aber beispielsweise die Teams aus Dingolfing, Aiglsbach, Straubing oder Kelheim, „ihr Veto einlegen wollen!“
Und wer will schon behaupten, dass sich das Beispiel des SV Neufraunhofen, der den Durchmarsch aus der Kreisliga in die Landesliga schaffte, in der kommenden Saison nicht von einem der Teams wiederholen lässt?
Was ist dem FSV zuzutrauen?
Zweimal in Folge belegten die Bergstädter unter ihrem Chef-Coach Jochen Freidhofer und dessen Co. Christoph Schambeck hinter den Meistern SpVgg/GW Deggendorf bzw. SV Neufraunhofen und dem zweimaligen „Vize“ FC Dingolfing den 3. Tabellenplatz, wobei ihnen am Ende der Saison 2021/22 noch vier Punkte auf den Aufstiegs-Relegationsplatz fehlten, während es 2022/23 gar nur noch zwei Zähler waren, die der FC Dingolfing vor ihnen lag.
FSV-Sportvorstand Simon Schott hat sich wie immer mit dem Trainer-Duo beraten, und wie bereits in der Vor-Saison, soll es wieder ein Platz unter den „Top-Sechs“ werden, aber im Vordergrund steht für die Coaches die Aufgabe, mit viel Gefühl und Augenmaß ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen.
Wobei die Neuzugänge beweisen wollen, dass ihnen die „Fußstapfen“ der Abgänger, wie z.B. Philipp Beller oder Matthias Reichl nicht zu groß sind.
Je breiter sich der Gesamt-Kader ergibt, je leichter wird es sein, verletzte Akteure zu ersetzen, die Urlaubs-Phase, oder die immer wieder mal auftretende berufliche Abwesenheit von Spielern ohne größere Punktverluste zu überstehen.
„Den Grundstein legen!“
Die Grundlagen dazu werden bei allen Vereinen in der Saison-Vorbereitung gelegt, weshalb der FSV in den kommenden Wochen Testspiele gegen teils höherklassige Teams geplant hat, und dabei auf die SpVgg Ruhmannsfelden (21.06.), die DJK Vornbach (25.06.), den SV Amper Palzing (01.07.), die SpVgg/GW Deggendorf (07.07.) und die SpVgg Lam (15.07.) trifft.
Hinzu kommt die Fußball-Stadtmeisterschaft, wo man es am 08.07. in Mamming zunächst mit dem TSV Mamming zu tun hat, ehe der FC Zeholfing, oder die SG Höcking/Ganacker auf sie warten.
In den Trainings und Testspielen geht verstärkt darum, die Neuzugänge zu sichten und zu testen, bis die Trainer genügend Kenntnisse über deren Leistungsstärke gesammelt haben, und sie vergleichbar wie Puzzle-Teilchen, als Ergänzung, oder auch als Stammkräfte in ihrem Kader integriert sind!