Die Ladys erobern die Fußballwelt

Auch beim FSV Landau rücken die Frauen und Mädchen immer mehr in den Vordergrund


Schrift- und Protokollführerin Melanie Fröschl, 2019 nach ihrer Wahl in die Vorstandschaft, eingerahmt von ihren männlichen Kollegen!

Antonia Friedl erwies sich bei ihren bisherigen sechs Einsätzen in der „Dritten“ Herren-Mannschaft mit acht Treffern als torgefährliche Offensivspielerin!

Als im Sommer das Deutsche Team bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in England bis ins Finale vordrang und die Fußballfreunde mit tollen Leistungen begeisterte, wurde vielfach von den National-Spielerinnen und der Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass dieses erfolgreiche Auftreten womöglich einen neuen Boom auslösen könnte, wobei zwar vorrangig die Frauen-Bundesliga, aber auch die Ligen darunter gemeint waren.

Wenn man sich bei den Bergstädtern so umsieht, dann haben die Mädchen und Frauen jedoch längst Einzug in die einstige Domäne der Jungs und Männer gehalten, und zwar nicht nur auf dem Rasen, sondern auch in den beiden Gremien der Vereinsführung!

Dass der FSV Landau nicht der einzige Fußballverein in unserer Region ist, bei dem die Frauen in unterschiedlichster Form und Funktion längst eine bedeutende und unverzichtbare Rolle einnehmen, versteht sich allerdings von selbst.

So wurde bereits 2010 Melanie Fröschl als erste Frau und damals noch aktive Spielerin des FSV-Damen-Teams in den Vereins-Ausschuss berufen, um dort unter anderem, die Interessen der etwa 70 weiblichen Vereins-Mitglieder, – egal ob passiv oder aktiv – zu vertreten!

Nachdem sie dort reichlich Erfahrung gesammelt hatte, sahen es die Vereins-Mitglieder 2019 an der Zeit, sie in die Vorstandschaft zu wählen, wo sie seither gewissenhaft als Schrift- und Protokollführerin fungiert.

Als nächstes weibliches Gremiums-Mitglied wurde 2018 Denise Brem – als aktive und auch aktuelle Spielerin des FSV-Damen-Teams – in den Vereinsausschuss berufen, und sorgt dort zusammen mit Melanie Fröschl für eine ausgewogene Meinungs-Bildung, obwohl sich dort nach wie vor die Männer in der Überzahl befinden.

Als aktuellstes und geradezu revolutionäres Beispiel für das immer stärkere Vordringen der Frauen in die über Jahrzehnte hinweg nur von Männern beherrschte Welt des Fußballs, kann wohl der Einstieg von Antonia Friedl als erste Frau in einer Herren-Mannschaft der Bergstädter bezeichnet werden.

Doch diese drei genannten Damen sind lange nicht die einzigen, die beim FSV im Blickpunkt stehen, denn mit der erst 14-jährigen Marie Gmeineder macht bei den männlichen „U15-Junioren“ des FSV seit geraumer Zeit ein Mädchen auf sich aufmerksam, der ihre Top-Leistungen im Verein und beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) bereits mehrere Einladungen zu Lehrgängen des Deutschen Fußball-Verbandes (DFB) einbrachten.

Dieses Quartett ragt sicher aus dem Kreis der weiblichen Vereins-Mitglieder heraus, deren Großteil im Damen-Team ihres neuen Trainer-Duos Tom Heißenhuber und Jürgen Detterbeck beheimatet ist, die sich mit ihrer verjüngten Mannschaft in der Freizeit-Liga in den bisher acht gespielten Partien ohne Punktverlust blieben.

Seit etwa 18 Monaten hat sich als „Unterbau“ für das Damen-Team eine Trainings-Gruppe von etwa 12 Mädchen im Alter ab ca. 13 Jahren gebildet, die sich unter der Regie ihres Trainers Hani Muslija auf ihren Übertritt zu den Damen vorbereiten, der ab dem 14. Lebensjahr möglich ist.

Darüber hinaus scheuen sich seit Jahren einige noch jüngere Mädchen, wie zum Beispiel Veronika, Alessia, oder Larissa nicht, um ihre Karriere bereits bei den E-Junioren zu starten, und es in ihren Junioren-Teams mit den Jungs aufzunehmen, so dass unabhängig vom Erfolg und den Ligen in denen ihre Mannschaften spielen, beim FSV Landau für weiblichen Nachwuchs gesorgt scheint.

Eine gewisse Vorbild-Funktion könnten hier für einige dieser Mädchen zum Beispiel Vanessa Schmid (BOL SpVgg Deggendorf), oder die 16-jährige Marlene Medenus eingenommen haben, die inzwischen den Sprung in die Landesliga-Mannschaft der U17-Juniorinnen des SV Frauenbiburg geschafft hat!

Die Tatsache, dass beide Spielerinnen dem FSV weiterhin als Mitglied treu geblieben sind, und bei Gelegenheit sogar am Training ihrer früheren Teams teilnehmen, spricht für ihre enge Verbundenheit zu ihrem Heimatverein, unter dessen rund 520 Mitgliedern, sich ca. 70 Mädchen und Frauen befinden, worauf man beim FSV Landau sehr stolz ist!