„Jugendarbeit im Verein gestattet keine Pause!“

Interview mit Heiner Hofner als Leiter der Juniorenabteilung des FSV Landau zu den Themen Eigenständigkeit, Pandemie, Integration, Prävention und Trainersuche!

Heiner Hofner (59) ist seit Februar 2007, und somit bereits seit knapp 18 Jahren als gewähltes Mitglied der Vorstandschaft beim FSV Landau für die Junioren-Abteilung zuständig, für die er zu Beginn seiner ehrenamtlichen Karriere im Jahr 1997 auch einige Jahre als Nachwuchs-Trainer tätig war, so dass er im nachfolgenden Interview, – geführt von FSV-Pressewart Franz Holzmeier – weiß, wovon er spricht!

Dass es sich bei einem Verein wie dem FSV Landau mit über 200 Kindern und Jugendlichen um einen der bedeutendsten und arbeitsintensivsten Jobs innerhalb eines Fußball-Vereins handelt, steht außer Frage, und erklärt auch das „Gedränge“ unter den Mitgliedern, wenn er bei einer Generalversammlung zu besetzen ist!

Beim FSV Landau war dies, zum Glück für den Verein und dessen Führung, stets „reine Formsache!“

Zum Glück deshalb, weil insgeheim jeder seiner Vorstands-Kollegen weiß, wie umfangreich und zeit- raubend die Arbeit des Jugendleiters, als „Chef“ von ca. 20 Trainern, Co-Trainern und Betreuern, der insgesamt 13 Teams, – davon elf im Spielbetrieb -, vor allen Dingen bei einem eigenständigen Club, sprich ohne SG- oder JFG-Partner in Wirklichkeit ist!

Vor und Nachteile der Eigenständigkeit!

Was sich hinter dem Wort „Eigenständigkeit“ verbirgt, wird dann deutlich, wenn man sich in den Ligen der Junioren, egal, ob auf Kreis- oder Bezirksebene umsieht, und immer öfter die Bezeichnungen (SG) für Spielgemeinschaft, oder (JFG) für Jugend-Fördergruppe vor dem Namen des jeweiligen Teams steht, weil sich in diesen Fällen mindestens zwei, oder gar mehrere Vereine mit ihren jeweils besten Spielern zu einer „SG“ oder einer „JFG“ – mit eigener Vereins-Führung -, zusammengeschlossen haben!

Der Hauptgrund besteht darin, auch kleineren Vereinen mit weniger Kindern und Jugendlichen die Teilnahme am Spielbetrieb zu ermöglichen, um am Ende der Ausbildungs-Kette „sein“ Senioren-Team zumindest mit den wenig verbliebenen Eigengewächsen versorgen zu können!

Der positive Nebeneffekt für eine „SG“ oder „JFG“ ergibt sich aus der Aufgaben- und Kosten-Teilung unter den Vereinen.
Insbesondere bei der Besetzung der Teams mit geeigneten Trainern und Betreuern bestehen Vorteile!

Als Belohnung für besonders aktive Jugendarbeit konnte H. Hofner (links) erst im Sommer 2024 vom Kreisehrenamts-Beauftragten Rudolf Hamberger (rechts), wieder fünf Bälle entgegennehmen!
Seit Jahren trägt die VR-Bank als Sponsor dazu bei, dass der FSV Landau in der Dreifachturnhalle lukrative Hallen-Turniere für Junioren-Teams aller Altersklassen veranstalten kann, und übergab dafür kürzlich durch Sandra Heißenhuber und Roland Kellner an Heiner Hofner den symbolischen Scheck zur Finanzierung der Preise!
Hierzu die Turnier-Termine:
Sonntag 12. Januar für A-Junioren
Samstag 25. Januar für B- und D-Junioren
Samstag 8. Februar für C- und E-Junioren

Interview mit Heiner Hofner:

1. Welche Gründe sprechen dennoch für die Eigenständigkeit des FSV, bzw. warum macht man es sich nicht einfacher und sucht sich auch einen, oder gleich mehrere Partner-Vereine, um so am Ende einer Saison etwas leichter an Meister-Titel zu kommen?
Natürlich sind Meisterschaften für Spieler, Trainer und Betreuer ein besonderes Erlebnis, aber im Nachwuchsbereich sicher nicht das Hauptkriterium!

2. Inzwischen sind seit dem Ende der Pandemie, die für uns alle ein Sportverbot mit sich brachte, wieder normale Verhältnisse eingekehrt.
Hat sich der Fußball und der FSV im speziellen davon bereits wieder vollständig erholt?

3. Der Anteil von Einheimischen Jugendlichen und Kindern, deren Eltern einen Migrations-Hintergrund haben, hält sich beim FSV in etwa die Waage, wie gut funktioniert die Integration aus deiner Sicht?

4. Der FSV erhielt kürzlich mit der „Goldenen Raute“ erneut das Gütesiegel des BFV für hervorragende Vereins-Arbeit, wozu auch Maßnahmen zur Sucht-Prävention bei Jugendlichen ab gewissem Alter gehören. Auch wenn bisher keine Probleme auftraten, was macht, oder hat der Verein diesbezüglich geplant?

5. Ähnlich wie bei den Kindern und Jugendlichen beträgt beim FSV das Verhältnis bei den Junioren-Trainern und Betreuern mit Migrations-Hintergrund bereits etwa 50 %!
Wie kommt der Verein an die Väter heran und wie gut funktioniert die Zusammenarbeit mit ihnen?

6. Die Zeiten, in denen während der Herbst- und Frühjahrsrunde für dich und die Trainer mit ihren Teams eine Winterpause herrscht, sind seit Jahrzehnten vorbei.
Wie muss man sich als „Otto-Normalverbraucher“ das Winter-Programm der FSV-Junioren vorstellen?

7. Auch wenn ihr euch nicht mit dem Titel „Talentschmiede“ schmückt, so hat eure Abteilung mit der „U13“ und der „U19“ immerhin zwei Herbstmeister vorzuweisen, und die „U17“ steht als Aufsteiger in die BOL (Bezirksoberliga Niederbayern) aktuell unter den 12 Vereinen auf einem respektablen 7. Tabellenplatz.
Was könnte dennoch aus deiner Sicht noch besser laufen?