Derby-Punkte gehen an Dingolfing.
Die 1:0-Führung des FSV hielt gegen den Tabellenführer nur bis zur 65. Minute.
Wenngleich der FSV Landau als Gastgeber für den FC Dingolfing beim Landkreis-Derby das Hinspiel noch mit 3:2 gewonnen hatte, so galt er trotz der zuletzt drei Siege in Folge, wodurch er vorzeitig den direkten Klassenerhalt schaffte, aufgrund seiner Verletzungs-Probleme im Rückspiel dennoch als klarer Außenseiter, was nicht zuletzt die 19 Punkte Rückstand des Tabellensechsten zum Spitzenreiter belegten.
Untermauert wurde diese Einschätzung durch die Motivation des FC Dingolfing aus dem 2:1-Finalsieg unter der Woche im Toto-Pokal beim TSV Langquaid.
FSV Landau: Thomas Deingruber, Dominik Reitberger (77. Tobias Piller), Frode Füllner, Kevin Löffler, Thomas Etzel, – Christoph Stoiber, Patrick Schmid (90. Romus Sitaru), Michel Gröstenberger (90. Felix Mann-Wagner), – Manuel Perstorfer, Anton Metzner und Jakob Streifeneder (90. Simon Riedl).
FC Dingolfing: Luca Müller, Florian Büchner, Andreas Eglseder, Ben Kouame, Lukas Hochstetter (82. Ben Sussbauer), Lukas Berleb, Korbinian Stuckenberger (60. Manuel Schneil), Marco Beck (67. Rinos Bajraktari), Jannik Bauer (23. Adrian Gahabka), Oliver Wagner (46. Julian Kehl) und Maximilian Wilhelm.
Torfolge/Schützen: 1:0 (25.) Jakob Streifeneder nach Pass von Kevin Löffler per Flachschuss. 1:1 (65.) Ben Kouame per Abstauber aus Nahdistanz. 1:2 (71.) Lukas Berleb per Kopfball nach Eckstoß.
Unter der Regie von Bayernliga-Schiedsrichter Maximilian Prechtl (SV Haus im Wald) wollte das FSV-Team vor 300 Zuschauern den BMW-Städtern vor ihrem bevorstehenden Aufstieg in die Landesliga noch einmal ein spannendes Derby liefern, wenngleich allein der Vergleich der Ersatzbank-Besetz- ungen dem FSV-Anhang Angst und Bange machte.
Denn während der FC diesbezüglich aus dem Vollen schöpfen konnte, hatten die FSV-Coaches von Tobias Piller und ETW Andreas Stauner abgesehen, ihre Bank mit U19-Junioren und A-Klassen-Akteuren besetzt.
Dass sich das FSV-Team, – dem lediglich Torhüter Thomas Deingruber wieder zur Verfügung stand, während Maximilian Elsberger, wie bekanntlich zehn weitere seiner Kollegen passen mussten – der Schwere ihrer Aufgabe bewusst war, wurde jedoch von Beginn an deutlich, denn mehr Einsatz und Zusammenhalt als die FSV-Elf ohne Ausnahme bot, hätte man selbst in Top-Besetzung nicht bieten können.
Bestes Beispiel waren die beiden Außenbahnspieler Jakob Streifeneder und Manuel Perstorfer, die keine Sprints bis an den eigenen Strafraum scheuten, um ihre Außenverteidiger Dominik Reitberger und Thomas Etzel zu unterstützen, während sich das Mittelfeld mit Patrick Schmid, Christoph Stoiber und Michael Gröstenberger „buchstäblich“ vor ihrem Zentrum, besetzt mit Kevin Löffler, Frode Füllner und Thomas Deingruber postierte, um den Schwung, mit dem die Gäste in die Partie starteten, unter Kontrolle zu halten.
So bekam der FC zwar mehrfach Eckbälle und Freistöße zugesprochen, aber alle im Außenbereich, so dass die als Flanken geschlagenen Bälle gut abgewehrt, oder abgefangen werden konnten.
Dennoch gelang dem FC nach einer gelungenen Ball-Staffete in der 18. Min. durch Lukas Berleb die vermeintliche Führung, wurde aber vom souverän leitenden Gespann wegen Abseits aberkannt.
Bis zur 25. Min. war von der FSV-Offensive, wo sich Anton Metzner nahezu immer gegen zwei Gegner zu behaupten hatte, nicht viel zu sehen, denn die Hauptaufgabe bestand darin, so lange wie möglich vor dem eigenen Kasten die „Null“ zu halten.
Als jedoch Kevin Löffler einen seiner präzisen langen Bälle auspackte und Jakob Streifeneder seinem Bewacher auf dem Weg in den Strafraum das Nachsehen gab. zappelte sein Flachschuss zur über- raschenden 1:0-Führung in der langen Ecke von FC-Keeper Luca Müller.
Mit allem hatte man gerechnet, aber sicher nicht damit, denn urplötzlich konnte der FSV das Spiel- Geschehen bis zum Pausenpfiff in etwa ausgeglichen gestalten, ohne dass sich beide Keeper noch groß auszeichnen mussten.
Da sich beide Teams bis dahin kaum Fehler leisteten, blieben klare Torchancen eher Mangelware.
Obwohl der FC ab der 46. Min. den Druck weiter erhöhte, hielt die „FSV-Burg“ dem Ansturm bis zur 65. Min. stand, ehe ein Ball abgefälscht im Fünfer landete, und der Klärungsversuch misslang, so dass FC-Torjäger Ben Kouame aus Nahdistanz zum 1:1 abstauben konnte.
Mit insgesamt fünf hochkarätigen Wechseln drückte der FC nun auf den Siegtreffer, der Lukas Berleb im Anschluss an zwei Ecken in Folge per Kopf am hinteren Pfosten lauernd, dann auch gelang (71.).
Landau steckte keinesfalls auf, und nahm mit Tobias Piller für Dominik Reitberger zunächst den einzig sinnvollen Wechsel vor, doch zu mehr als zu Versuchen, reichte das FSV-Potential trotz immensen Kampfgeistes nicht mehr.
Während Tobias Piller nach Foulspiel in der 88. Min. noch mit einer „10-Minuten-Strafe“ belegt wurde, schickten die FSV-Coaches in der Schlussminute als kleines Dankeschön, noch ihre Ersatzbänkler auf den Rasen.
Anmerkung:
„Selten zuvor wurde, – wie am Samstag geschehen, – ein FSV-Team, das so aufopfern, aber am Ende leider vergeblich um die Punkte gekämpft hatte, von den eigenen Anhängern trotz der Niederlage, mit Beifall in die Kabine verabschiedet, was bewies, dass sie auf die Leistung ihrer Jungs stolz waren!“
Chef-Trainer Jochen Freidhofer:
„Mit der Leistung im Derby bin ich zufrieden. Die Mannschaft hat sich nach Kräften gewehrt und über eine Stunde das Spiel offen gehalten. Leider mussten wir durch 2 Unachtsamkeiten eine Niederlage einstecken. Das ist absolut kein Beinbruch, der Blick geht schon aufs nächste Derby in Oberpöring am Mittwoch!“
Bereits am kommenden Mittwochabend – Anstoß 18.30 Uhr – gastiert das FSV-Team zum nächsten Derby beim FC Oberpöring!