„Mit dem FSV wird es nie langweilig!“
Diese drei Punkte gegen den FSV hatte der FC Dingolfing eigentlich für sich „eingeplant“
Der 12. Spieltag der Bezirksliga bescherte dem FSV Landau das Landkreis-Derby beim FC Dingolfing wo man zwar im Vorfeld der Partie vermuten konnte, dass sich die Bergstädter vor 270 Zuschauern unter der Leitung von Bayernliga-Schiedsrichter Michael Freund (SV Perlesreut) mit der Rolle des Außenseiters begnügen werden müssen, sich aber mit dem 3:2-Derbysieg selber drei Punkte zum Geschenk machten.
FSV Landau: Thomas Deingruber, – Lefter Cuku (78. Patrick Schmid), Florian Reitberger, Kevin Löffler, Thomas Etzel, – Christoph Stoiber, Valentin Damböck (81. Christopher Helldobler), Frode Füllner, – Manuel Perstorfer, Anton Metzner (87. Simon Weinzierl) und Jakob Streifeneder.
Torfolge/Schützen: 0:1 (12.) Manuel Perstorfer, 1:1 (64.) Maximilian Wilhelm, 2:1 (73.) Nils Wagensonner, 2:2 (81.) Patrick Schmid, 2:3 (85.) Frode Füllner.
Der FSV Landau durfte sich angesichts dessen, dass dem Trainer-Duo aus unterschiedlichen Gründen nur noch ein „Rest-Kader“ für die Partie beim FC Dingolfing zur Verfügung stand, keine Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen, nur weil die BMW-Städter vor einer Woche im Spitzenspiel der Bezirksliga West beim FC Ergolding eine 1:4-Niederlage hinnehmen mussten.
Rechtzeitig vor dem Derby meldeten sich die lange Zeit verletzten Defensiv-Akteure Valentin Damböck, der bereits gegen Abensberg einen Kurz-Einsatz hatte, und Simon Weinzierl wieder zurück, wenngleich dieser in Dingolfing erst in der Schlussphase von der Bank aus ins Geschehen eingriff, wo mit ETW Andreas Stauner, Maximilian Elsberger, Dominik Reitberger und Julian Vogl weitere Alternativen Platz genommen hatten.
Für die überraschendste Personalie sorgte jedoch das Trainer-Duo mit der neuen Position für Frode Füllner – siehe Interview!
Der FC Dingolfing trat zwar wie man dies vom Gastgeber in einem Derby erwartet, vorrangig über die rechte Seite sehr dominant auf, doch das FSV-Team war, am Beispiel von Streifeneder und Perstorfer erkennbar, – die ihre Defensive permanent unterstützen, – taktisch hervorragend darauf eingestellt.
Als auch noch Perstorfer ein Traumtor zum 0:1 gelang, der aus gut 20 Metern diagonal voll abzog, und das Leder unhaltbar für den FC-Keeper im langen Eck einschlug, wurde das Selbstvertrauen und der Kampfgeist der Bergstädter von Minute zu Minute immer größer.
Metzner hatte zwar stets „viel Wiese vor sich“, wenn es darum ging, an Bälle aus den eigenen Reihen zu gelangen, aber das Defensiv-Verhalten seiner Mitspieler war vorbildlich und musste es auch sein, denn die FC-Ecken sorgten stets für Gefahr, wie in der 26. Min. als FC-Kapitän Büchner das Leder an den Pfosten setzte.
Fortan hatten nicht nur Cuku, Reitberger, Damböck, Stoiber, Löffler und Etzel wichtige Zweikämpfe zu bestehen, um diese knappe Führung in die Pause zu retten.
Kurz nach Wiederbeginn hatte auch Torhüter Deingruber (49.) bei einem Abschluss von Bauer seine erste Bewährungsprobe zu bestehen, während Reitberger mit einem Körper-Block gegen Bajraktari das 1:1 verhinderte (52.).
Der souverän auftretende Referee hatte wohl die bessere Sicht auf die Szene, als Streifeneder nach einem Foul innerhalb des Strafraums zu Boden ging, und er nicht auf Strafstoß entschied (55.).
Nach 64 Minuten reichten dem FC zwei missglückte Klärungsversuche, um durch Wilhelm per Flachschuss zum 1:1 zu kommen.
FC-Trainer Seidl setzte nun mit der Einwechslung von Wagensonner voll auf Offensive, doch unmittelbar bevor dieser auf ähnliche Weise die 2:1-Führung erzielte (73.), forderte der FSV bei einem Foul an Perstorfer erneut, aber wieder vergeblich einen „Elfer!“
Aber es blieb kaum Zeit zu reklamieren, denn Perstorfer hatte bei seinem Flachschuss knapp am Tor vorbei, nach Pass von Damböck nur Sekunden später das 2:2 auf dem Fuß, und Streifeneder stellte die FC-Abwehr zusehends vor immer größere Probleme.
Dieser Treffer blieb dem eingewechselten Schmid vorbehalten, der nach Eingabe von Perstorfer über die Zwischen-Station Metzner ans Leder kam, und per Flachschuss aus 18-Metern den umjubelten Ausgleich erzielte (81.).
Das Derby, bei dem der FC bereits wie der sichere Sieger aussah, war plötzlich nach Spielanteilen und Toren wieder ausgeglichen, und der FSV versteckte sich dabei keinesfalls, sondern brachte dazu mit Helldobler einen weiteren Offensivspieler.
Nur fünf Minuten später wird dieser Mut belohnt, denn über Füllner, Streifeneder und Helldobler landet das Leder erneut beim Youngster, der mit dem 3:2 den Derbysieg sicherstellt, wenngleich der Gastgeber bis zum Schlusspfiff in der 95. Minute noch einmal alles versuchte!
Interview mit Chef-Trainer Jochen Freidhofer:
Wenn wir das heutige Derby und das Spiel vom vergangenen Samstag gegen den TSV Abensberg (3:3) mit den zwei vergebenen Elfmetern zum Maßstab nehmen, dann kann man wohl sagen, dass Partien mit FSV-Beteiligung nie langweilig sind!
„Zur Zeit sicher nicht, denn wir erleben ein Wellenbad der Gefühle! Auf das heutige Spiel bezogen finde ich dass wir in der ersten Halbzeit defensiv sehr diszipliniert gespielt haben, und durch ein Traumtor in Führung gingen. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir die Bälle nicht mehr so konsequent klären konnten, woraus auch die zwei Gegentore entstanden. Aber dann noch mal aufzustehen und durch zwei ganz junge Spieler, wie Eigengewächs Patrick Schmid und Frode Füllner, der im Alter von 17 Jahren zu uns kam, die zwei Treffer zum Sieg zu erzielen, das macht mich schon sehr stolz!“
Nach dem Ausfall mehrerer offensiver Mittelfeldspieler habt ihr zur Überraschung von uns allen diese Position erstmals mit Frode Füller besetzt, der ansonsten defensiv oder offensiv auf der Außenbahn unterwegs ist!
„Uns ist im Training aufgefallen, dass er auf mehreren Positionen einsetzbar ist, wobei er heute zwei Aufgaben zu erfüllen hatte, denn zum einem musste er den Spielmacher des Gegners (Maximilian Wilhelm) binden, aber auch nach vorne Akzente setzen. Das es dann so gut aufgeht, das ist zwar auch Glückssache, aber er ist ein sehr guter Fußballer, bei dem wir froh sein können, dass wir ihn in unseren Reihen haben!“
Am Dienstag 3. Okt. – Anstoß 15.00 Uhr – hat das BZL-Team den FC Oberpöring zum Derby zu Gast.
Bereits ab 13.00 Uhr kommt es zum Nachholspiel der A-Klasse zwischen dem FSV Landau II (3. Rang) und dem Tabellenführer FC Reichstorf.