Ihn kann man an bis zu sechs Tagen pro Woche auf dem Landauer Sportgelände antreffen.
Stand 12. Mai haben die A1-Junioren des FSV Landau mit ihrem Chef-Coach Karl Rankl bisher in der Kreisliga Isar/Rott 14 Partien bestritten und noch vier Spieltage vor sich, während die D-Junioren, für die er ebenfalls als Chef-Trainer zuständig ist, am Freitag 10. Mai mit dem letzten Punktspiel bei der (SG) FC Dornach ihre Saison bereits beendet haben, so dass Gelegenheit besteht, den engagierten Fußball-Trainer in einem Interview zu Wort kommen zu lassen!
01: Beginnen wir mit dem letzten Match der D-Junioren bei der (SG) FC Dornach, das mit 0:2 verloren wurde, ohne dass dieses Ergebnis noch Einfluss auf eure Platzierung in der End-Tabelle gehabt hätte, denn die „Vize-Meisterschaft“ in der D-Gruppe Höcking hattet ihr kürzlich mit dem 3:2-Heimsieg über den bis dahin unbesiegten Meister, die (SG) TSV Mamming, bereits sicher „unter Dach und Fach gebracht!“
Wie lief das Spiel aus deiner Sicht?
Kall Rankl:
Leider konnten wir im letzten Spiel nicht auf unseren Torjäger Patrick Towara zurückgreifen. Dies machte sich im Spiel bei der Chancenverwertung deutlich bemerkbar. In der ersten Hälfte fanden wir nicht gut ins Spiel und konnten wenig Druck aufbauen. In Hälfte zwei wurden Chancen im Minutentakt vergeben. Trotz der Niederlage kann man mit der läuferischen Leistung zufrieden sein.
02: Mit den A1-Junioren rangiert ihr aktuell hinter dem souveränen Spitzenreiter, der (SG) FC Teisbach (42 Punkte) und der (SG) SV Reut (27) mit 25 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz!
Ist aus deiner Sicht auch hier die „Vize-Meisterschaft“ noch möglich?
K.R:
Leider haben wir im letzten Heimspiel gegen Arnstorf zwei wichtige Punkte liegen gelassen. Beim 1-1 Unentschieden agierte man im Abschluss zu umständlich und beste Chancen wurden auch hier liegen gelassen. Mit diesem Unentschieden wir die Vizemeisterschaft noch schwer zu schaffen sein. Mit der SG Tann hat man ein Team vor sich stehen die zurzeit sehr gut drauf sind. Am 08.06.24 trifft man auf den souveränen Meister aus Teisbach. Man möchte dem Team alles abverlangen und die erste Niederlage beibringen.
03: In beiden Spielklassen, in denen du mit deinen Teams spielst, fällt auf, dass ihr überwiegend gegen Spielgemeinschaften (SG) anzutreten habt, die mit den besten Jungs aus zwei oder gar drei Clubs bestückt sind. Bei den acht Vereinen der A-Junioren-Kreisliga habt ihr es gleich mit sieben SG-Teams zu tun, und unter den sieben Vereinen der D-Junioren-Gruppe trifft dies immerhin auf fünf Teams zu!
Ist das die Zukunft des Junioren-Fußballs, und welche Chancen oder Risiken für diese SG-Vereine stecken dahinter?
K.R:
Ich selbst war vier Jahre bei der JFG Ohetal-Kickers mit vier Vereinen Trainer. Vor allem am Land ist es schwer genügend fußballbegeisterte Spieler zu finden. Leider kommt es dann immer wieder vor das der ligastärkste Partner die Spieler in einer JFG nach der A-Jugend abgreift. Der positive Aspekt einer JFG ist natürlich das man gegenüber dem anderen Teams konkurrenzfähig ist.
04: Während die Senioren sehnsüchtig auf die nachrückenden U19-Spieler blicken, gilt das Gleiche bei den C-Junioren, die auf den Jahrgang 2011 warten!
Wie sehen die Zahlen jener Jahrgänge aus, die altersbedingt aus deinen Teams ausscheiden und nachrücken?
K.R:
Es rücken zurzeit sieben aktive Spieler aus der D-Jugend in die C-Jugend nach. Einige dieser Spieler haben bereits Einsatzzeiten in der C-Jugend hinter sich.
05: Unter den derzeit 215 Kindern und Jugendlichen des FSV befindet sich ein gewisser Anteil von Jungs und Mädchen deren Eltern einen Migrations-Hintergrund haben, auch wenn viele der Kinder erst in Niederbayern geboren sind!
Erst kürzlich hat der Verein wie bereits 2015, wieder fünf unbegleitete Jugendliche der Jahrgänge 2006, 2007 und 2008 im Verein aufgenommen, und für sie, bürokratisch sehr aufwändig, Pässe beim Bayerischen Fußball-Verband beantragt, auch wenn es keine Garantie dafür gibt, dass sie dauerhaft in Landau bleiben werden!
Wie gut funktioniert deren Integration in die Teams?
K.R:
In der A-Jugend haben wir bereits fünf Spieler erfolgreich in den beiden A-Jugendteams integriert. Die Sprachprobleme bei den Migranten stellen die höchste Herausforderung an uns Trainer und Spieler. Trotzdem versuchen die Jungs sich anzupassen und geben sportlich eine gute Figur ab. Die Trainings- beteiligung der Jungs ist besonders hervorzuheben.
06: Du absolvierst ja inzwischen deine zweite Saison als A-Junioren-Trainer beim FSV, und hast darüber hinaus seit diesem Spieljahr auch die Verantwortung für die D-Junioren unseres Vereins, so dass es kein Wunder ist, wenn man dich nahezu täglich zu Trainings oder Spielen im Landauer Stadion antrifft!
Wie kam es zu diesem „Doppel-Einsatz“, und wie geht es weiter?
K.R:
Im Winter 2022 musste der Trainer aus schulischen Gründen das Amt niederlegen. Nachdem unser Jugendleiter Heiner von über 60 Kandidaten einen Korb bekommen hat und die D-Jugend abgemeldet werden sollte habe ich aus der Not heraus die Jungs übernommen. Im Sommer habe ich dann für ein weiteres Jahr zugesagt, weil ich mit den Jungs und den Eltern ein sehr gutes Verhältnis habe. Die Jungs sind jeden Tag am Sportplatz und wollen sich stetig verbessern. Ab dem Sommer werde ich die A-Jugend an gute Hände weitergeben und der D-Jugend werde ich ein weiteres Jahr erhalten bleiben. Besonderer Dank für die tolle Unterstützung geht vor allem an unseren Jugendleiter Heiner Hofner für die tolle Zusammenarbeit.