Zumindest „Elfer“ kann der FSV wieder.
Die 1:4-Niederlage beim TSV Langquaid war teils von unfreiwilliger Mithilfe geprägt.
Es gibt gewiss einfachere Aufgaben für einen Gast, als mit seinem „Rest-Kader“ beim Tabellenvierten und Toto-Pokal-Finalisten anzutreten, so wie dies das Team der FSV Landau am Samstag im Rahmen des 23. Spieltages in der Bezirksliga West beim TSV Langquaid zu bewerkstelligen hatte.
Dem entsprechend gering wurde von den Bergstädtern, die mit Florian Reitberger (erkrankt) und Ch. Zellmer (erneut verletzt) zwei weitere Akteure ersetzen mussten, die Chance eingestuft, von dort etwas Zählbares zu entführen, was in dieser Saison bei elf TSV-Heimspielen erst vier Vereinen gelang!
Auch wenn immer etwas despektierlich klingend vom „Rest-Kader“ die Rede ist, so sei auch gesagt, dass sich die Jungs mit Hilfe ihrer Trainer seit Wochen durch die Liga kämpfen, um jene Punkte zu erobern, die zum direkten Klassenerhalt erforderlich sind, so auch am Samstag im Langquaid!
Schöpferische Pausen, um ihre Akkus aufzuladen, können ihnen die Trainer derzeit nämlich so gut wie nicht gewähren!
Die mitgereisten FSV-Anhänger waren aber nach Spielende weit davon entfernt, um kritisch mit den Jungs umzugehen, denn die Bereitschaft, sich mit allen verfügbaren Kräften gegen die Niederlage zu stemmen, war bei allen 16 Akteuren bis zum Schlusspfiff spürbar.
So auch bei Dominik Reitberger, der nur selten in der Start-Elf zu finden ist, oder Thomas Schrettenbrunner, der kurzfristig nachnominiert wurde, weil die Einsatz-Fähigkeit von Piller nicht sicher war, und nach über zweieinhalb Jahren wieder mal zum Aufgebot des BZL-Teams gehörte.
FSV Landau: Thomas Deingruber, Dominik Reitberger, Eric Ruder (83. Tobias Liebl), Kevin Löffler, Thomas Etzel, Christoph Stoiber, Maximilian Elsberger (61. Patrick Schmid), Michael Gröstenberger, Frode Füllner (67. Ivan Jankovic), Manuel Perstorfer (67. Tobias Piller) und Jakob Streifeneder (74. Thomas Schrettenbrunner).
Torfolge/Schützen: 1:0 (17. Blabl), 2:0 (42. Brunner), 3:0 (58. Steffel), 4:0 (63. Schauer), 4:1 (69. Etzel).
Unter der souveränen Leitung von Referee Fabian Kirchberger (TSV Nottau, SR-Gruppe Wolfstein) war dem FSV die Taktik des TSV Langquaid nicht unbekannt, denn egal aus welcher Situation oder Position, der Ball wurde stets in Richtung der „langen Kerls“ im TSV-Trikot getreten, so dass sich bei Eckbällen bis zu 15 Mit- und Gegenspieler direkt vor Torhüter Thomas Deingruber postierten, was unweigerlich zu gefährlichen Szenen führte.
So auch vor dem 1:0, als eine Freistoßflanke nach Kopfball leicht abgefälscht an Deingrubers Armen vorbei, den Weg in die Maschen fand, der allerdings bereits in der 3. Minute einen „Bock“ seiner Vorderleute ausgebügelt hatte.
Das FSV-Team wurde vom Gastgeber keinesfalls fußballerisch „vorgeführt“, sondern wehrte sich nach besten Kräften, aber was kaum möglich war, das war für Entlastung zu sorgen, wenngleich Jakob Streifeneder zu Beginn der Partie mehrfach nur mit Fouls zu bremsen war.
Ansonsten mussten Manuel Perstorfer, Frode Füllner oder Michael Gröstenberger zusammen mit Christoph Stoiber und Maximilian Elsberger viel Laufarbeit verrichten, um der Vierer-Kette, bestückt mit Dominik Reitberger, Eric Ruder, Kevin Löffler und Thomas Etzel die Gegner in unzähligen Kopfballduellen „vom Laib zu halten!“
Als jedoch nach einem Ballverlust im Mittelfeld für einen Moment die Zuordnung nicht passte, nutzte dies Brunner zu einem strammen 16-Meterschuss, der über Deingruber hinweg zum 2:0 HZ-Stand einschlug, denn ein Abschluss von Streifeneder nach Eingabe von Füllner landete beim TSV-Keeper.
0:2 zurückliegend, setzte der FSV zunächst seine Reaktionen auf das TSV-Spiel fort, wenngleich Deingruber nach einem ungeahndeten Foul an Eric Ruder, gegen Slodarz das 0:3 verhindern musste.
Dieses 0:3 fiel jedoch dem Schützen wenig später nach einem missglückten Abwehrversuch förmlich vor die Füße.
Fünf Minuten später konnte sich auch der nächste Torschützen die Ecke nahezu aussuchen und schloss freistehend aus elf Metern unhaltbar zum 0:4 ab.
Nun war es an der Zeit, um frische Kräfte zu bringen, darunter auch Patrick Schmid, der kurz darauf im Strafraum gefoult wurde, so dass in den Reihen des FSV ein sicherer Elfmeter-Schütze gesucht, und mit Thomas Etzel auch gefunden wurde (69.), denn er verwandelte den Strafstoß sicher, wenn-gleich auch nur zum 1:4-Endstand.
Bleibt nur zu hoffen, dass die verletzungsbedingte Auswechslung von Eric Ruder, keine negativen Folgen hat.
Chef-Trainer Jochen Freidhofer:
„Wenn man etwas Positives sucht, dann findet man immer etwas, denn der Strafstoß von Thomas Etzel war souverän verwandelt, aber ansonsten hatten wir ganz einfach zu wenig Durchschlagskraft nach vorne, und es unterliefen uns Fehler in entscheidenden Situationen, dann hat man auch keine Chance gegen eine Spitzen-Mannschaft. Aber es hilft nicht, denn aufgeben zählt nicht, sondern wir werden noch mal ein Stück näher zusammenrücken, um nächste Woche, auch wenn es noch ein Stück weit schwerer wird, wieder besser spielen!“
Am Samstag erwartet das FSV-Team (Anstoß 14.00 Uhr) mit dem FC Ergolding ein weiteres Spitzen-Team in Landau.